Wie KI und Large Language Models die Softwareentwicklung grundlegend verändert

21.08.2025 Dieser Beitrag ist eine Zusammenfassung des Vortrages von Andrey Karpathy: Software is Changing (Again) vom 19.06.2025). „Er war Direktor für künstliche Intelligenz bei dem US-amerikanischen Unternehmen Tesla und leitete dort das Programm Autopilot Vision für die Entwicklung autonomer Fahrzeuge. Er ist spezialisiert auf Deep Learning und Computer Vision.


Wie KI und Large Language Models die Softwareentwicklung verändert

Enormer Wandel durch KI und Sprachen als Schnittstelle

In seinem Vortrag beleuchtet Andrej Karpathy die fundamentalen Umwälzungen, die Softwareentwicklung derzeit durch KI und insbesondere Large Language Models (LLMs) erfährt. Gestützt auf seine Erfahrungen – unter anderem bei Tesla – beschreibt er die Entwicklung von klassischen, handgeschriebenen Programmen („Software 1.0“), über neuronale Netzwerke, deren Fähigkeiten durch das Trainieren von Datensätzen entstehen („Software 2.0“), bis hin zur aktuellen Welle: LLMs als „Software 3.0“, die in natürlicher Sprache gesteuert werden und Prompts als ein neues, universelles Programmierelement nutzen. Das Besondere daran ist, dass nun quasi „jeder“ programmieren kann, da Englisch/Natürliche Sprache zur Schnittstelle wird.

Large Language Models: Betriebssystem der Zukunft und digitale Infrastruktur

Karpathy argumentiert, dass LLMs heute verschiedene Rollen innehaben: Sie sind digitale Versorger (wie Stromnetze), Fabriken (mit enormen Investitionen und Technikwissen) und am treffendsten als neue Betriebssysteme zu sehen. Die LLM-Ökosysteme ähneln den Anfangszeiten von Computer-Betriebssystemen – es gibt geschlossene Systeme (wie Windows, MacOS) und offene Alternativen (wie Linux, z.B. Llama). Technisch gesehen befinden wir uns aber noch im Zeitalter der 1960er Jahre: Nutzung oft nur über das Netz, rechenintensiv und für Privatnutzer noch selten lokal einsetzbar.

Superkräfte und Schwächen: Wie „menschlich“ sind große Sprachmodelle?

Ein augenfälliges Kennzeichen der LLMs sei, dass sie Menschen in vielen Bereichen ähneln – mit riesigem Wissen und schneller Aufnahmefähigkeit, aber auch spezifischen Schwächen wie dem „Halluzinieren“ von Fakten oder dem Fehlen eines dauerhaften Gedächtnisses. Sie sind nicht perfekt; sie brauchen Kontrolle, laufende Überprüfung und agieren im Zusammenspiel mit dem Menschen in einer Art neuen Kooperation. Aus dieser Einsicht heraus empfiehlt Karpathy, Software zunehmend „teil-autonom“ zu gestalten: Mensch und KI arbeiten gemeinsam, wobei die KI Routinearbeit übernimmt und der Mensch die Kontrolle behält – der sogenannte „Autonomie-Slider“ lässt sich je nach Anwendungsfall verschieben.

Effektive Zusammenarbeit: Teilautonome Software und der Steuerungsregler für den Automatisierungsgrad

Besonders hebt Karpathy hervor: Das Programmieren ist so zugänglich wie nie, da ohne umfassende Vorkenntnisse und allein mit natürlichen Sprachbefehlen softwareartige Prozesse gestaltet werden können („vibe coding“). Jede und jeder kann mit KI-Tools ganz persönliche und spezielle Projekte verwirklichen.

Barrierefreie Softwareentwicklung: Warum jeder mit KI programmieren kann

Für die Zukunft sieht Karpathy die Notwendigkeit, digitale Infrastruktur und Dokumentation so zu gestalten, dass sie von KI-Agenten problemlos verarbeitet werden kann. Dokumentation in markdown, klare Befehle statt Klickanweisungen und neue Protokolle sollen KI-gerechte Zugänge schaffen.

Zukunftssichere Software: Infrastruktur und Dokumente für KI-Agenten gestalten

Insgesamt betont er: Wir stehen an einem historischen Wendepunkt, mit riesigem Nachholbedarf zum Umschreiben und Neuschreiben von Software. Das große Ziel ist eine reibungslose Zusammenarbeit von Mensch und KI – analog zu Tony Starks „Iron Man-Anzug“ –, bei der Technologie den Menschen verstärkt, aber nicht ersetzt. Die Entwicklung zu vollständig autonomen Agenten wird noch Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauern. Bis dahin besteht der größte Mehrwert darin, Synergien zwischen menschlicher Kontrolle und KI-Fähigkeiten effizient nutzbar zu machen.


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Meine Qualifikation

Achim Weidner

Achim Weidner ist ein Kenner des Internets, des Datenschutzes, der Datensicherheit, der sozialen Medien und der generativen KI. Mit über 20 Jahren Erfahrung hilft er Unternehmen, Institutionen und Einzelpersonen, digitale Herausforderungen zu meistern und fundierte Entscheidungen zu treffen. Er vermittelt verständliches Wissen, bietet praxistaugliche Lösungen und gibt strategische Impulse, damit seine Kunden digitale Chancen sicher und effizient nutzen können. Sein Ansatz verbindet technisches Know-how mit rechtlicher und strategischer Weitsicht, um nachhaltige und sichere digitale Strukturen zu schaffen.

Achim Weidner ist nicht nur Berater, sondern auch Navigator und Dialogpartner. Er kombiniert Fachwissen mit klarer, praxisorientierter Kommunikation und bietet digitale Lösungen, die funktionieren und echten Mehrwert schaffen. Er ist in Rüsselsheim (Kreis Groß-Gerau), in der Region Frankfurt RheinMain und bundesweit tätig.

Achim Weidner ist Absolvent des Zertifizierungsprogramms „Rechtliche Aspekte der IT- und Internet-Compliance“ der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Dieses Programm deckt Datenschutz, Datensicherheit, Internetrecht sowie Computer- und Internetstrafrecht ab, ergänzt durch technische Datensicherheit. Zudem ist er zertifizierter Social Media Manager (IHK) und KI-Manager. Er koordiniert extern den Datenschutz, fungiert als externer Datenschutzbeauftragter und unterstützte #aiineurope.

Horizonterweiterung bei openHPI

Sustainability in the digital age: Environmental Impacts of AI Systems +++ KI-Biases verstehen und vermeiden +++ Profitable AI +++ Einführung in das Quantencomputing – Teil 1 +++ Digitale Medizin – Was ist ethisch verantwortbar? +++ Digitale Privatsphäre: Wie schütze ich meine persönlichen Daten im Netz? +++ Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen in der Praxis +++ Blick hinter den Hype: Aktuelle Entwicklungen rund um KI, Blockchain und IoT +++ ChatGPT: Was bedeutet generative KI für unsere Gesellschaft? +++ KI und Datenqualität – Perspektiven aus Data Science, Ethik, Normung und Recht +++ Blockchain: Hype oder Innovation? +++ Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen für Einsteiger +++ Blockchain – Sicherheit auch ohne Trust Center

Referententätigkeit

Achim Weidner war als Referent an der Volkshochschule Rüsselsheim und VHS Frankfurt am Main und für die Konrad Adanauer Stiftung tätig, wobei seine Schwerpunkte auf gesellschaftlichen und technologischen Fragestellungen lagen. Zu seinen Vortragsthemen zählten unter anderem: Künstliche Intelligenz (KI), Roboter, Atomforschung, Teilchenbeschleuniger, Digitalisierung, Silicon Valley, Neue Seidenstraße.